· 

Zum Salz kaufen nach Lüneburg

Lüneburger Altstadt nach dem Regen
Lüneburger Altstadt nach dem Regen

Filou ist repariert und wieder einsatzbereit. Dafür die nächste Katastrophe. Uns ist das Salz ausgegangen. Deshalb sind wir zum Salz kaufen nach Lüneburg gefahren. In die alte Salz- und Handelsstadt. 
Das ist natürlich geflunkert. Frauchen wollte mir nur die schöne und alte Hansestadt zeigen. Salz haben wir aber auch gekauft. Mit dem Wetter hatten wir Glück. Fast kein Regen und so konnten wir entspannt durch die Altstadt schlendern

Einer Sage nach wurde das Salz vor mehr als 1000 Jahren von einem Jäger entdeckt, der eine weiße Wildsau geschossen hatte. Salzkristalle im Fell des toten Tieres sollen ihn auf die Saline aufmerksam gemacht haben. Der Aufstieg von Lüneburg als Salz- und Handelsmetropole begann.

 

Lüneburg hatte lange eine Monopolstellung als Salzlieferant im norddeutschen Raum. Dadurch war die Stadt ein frühes Mitglied der Hanse: Als Bund einzelner Kaufleute in Lübeck im Jahr 1158 begonnen, kam es 1356 (der erste allgemeine Hansetag) zum erfolgreichen Bund von Handelsstädten.
Das Lüneburger Salz (das weiße Gold) war notwendig, um die in der Ostsee und vor Norwegen gefangenen Heringe einzupökeln und so konserviert als Fastenspeise im Binnenland anzubieten. So wurde Lüneburg zusammen mit Bergen (Norwegen) und Visby (die schwedischen Fischlieferanten) sowie Lübeck (dem zentralen Handelspunkt zwischen Ostsee und Binnenland) rasch zu einer der wichtigsten und reichsten Städte der Hanse. Die Monopolstellung wurde erst spät durch Salzimporte aus Frankreich geschwächt.

Der ehemalige Reichtum der Stadt ist noch heute in der Altstadt zu sehen. Norddeutsche Backstein-Architektur vom Feinsten. Lüneburg gehört zu den wenigen Städten Norddeutschlands, deren historischer Kern im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört wurde. Nur in der Nachkriegszeit kam es wie in vielen alten Städten zu einigen Bausünden. Seit Anfang der 70er Jahre wurde und wird Lüneburg aber sorgsam und liebevoll restauriert. Ein Gewinn für die schöne Hansestadt. Nicht zu vergessen. Die malerische Altstadt, das mittelalterliche Flair und die verwinkelten Gassen dienen der ARD-Telenovela „Rote Rosen“ als romantische Kulisse. Zumindest bringen die vielen Telenovela-Touristen Geld in die Kassen der Stadt. Touristen und Studenten sorgen in Lüneburg zudem für eine hohe Kneipendichte. Die größte Kneipendichte Deutschlands und nach Madrid die zweitgrößte Europas. Es gibt schlimmeres :- ))

Lüneburg und seine Universität, die Leuphana
Das neue Zentralgebäude der Uni Lüneburg steht im krassen Gegensatz zur Altstadt von Lüneburg. Moderner geht kaum. Sie wurde im Jahre 1946 als Pädagogische Hochschule Lüneburg gegründet und später in eine Stiftungsuniversität des Landes Niedersachsen umgewandelt. Das auf dem Uni-Campus stehende Zentralgebäude wurde vom Star-Architekten Daniel Libeskind entworfen. Das Gebäude im typischen Stil Daniel Libeskinds (schräge, nicht rechtwinklige und ineinander verschobene Fassaden und Räumlichkeiten mit schlitzartigen Fenstern) ist das neue Erkennungszeichen der Uni. Der Bau ist umstritten, da unter anderem die Baukosten enorm gestiegen sind und die Zweckmäßigkeit des Gebäudes in Frage gestellt wird.

Erwähnen muss ich unbedingt die Gedenkstätte Bergen-Belsen im ehemaligen Konzentrationslager. Noch vor dem Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher begann in Lüneburg am 17. September 1945 der erste Kriegsverbrecher-Prozess. Der so genannte Bergen-Belsen-Prozess, bei dem 45 Menschen angeklagt werden. Im Ergebnis wurden 11 Angeklagte zum Tod verurteilt. Zudem wurden eine lebenslange und 18 zeitige Haftstrafen verhängt. 15 Angeklagte wurden freigesprochen. Besonders traurig finde ich es, dass in Lüneburg bei der Gemeindewahl 2016 die AfD 9% der abgegebenen Stimmen erhielt. Die Gedenkstätte Bergen-Belsen liegt nur einen Steinwurf entfernt und immer mehr Menschen vergessen bzw. verdrängen die deutsche Geschichte.

Der Wohnmobilstellplatz "Auf den Sülzwiesen" liegt in direkter Nähe zur historischen Lüneburger Innenstadt. Der Platz verfügt über 53 mit Stromversorgung ausgestattete Stellplätze und eine Ver-/Entsorgungsstation. Der Wohnmobilstellplatz ist ganzjährig geöffnet. Ein guter Ausgangspunkt um die Stadt zu erkunden.

 

Also, wenn ihr Salz braucht oder einfach nur so, auf nach Lüneburg :-))

 

Weitere Infos:

 https://de.wikipedia.org/wiki/Lüneburg

 http://www.lueneburg.info/de/

 http://www.lueneburg.info/de/uebernachten/wohnmobilstellplaetze/

 




Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Manfred Sommer (Samstag, 03 Oktober 2020 14:56)

    . . . da wollen wir hoffen, dass die AfD bei der nächsten Wahl mehr als 18% erreicht! Zu wünschen wäre es!

  • #2

    Claudia B. (Samstag, 03 Oktober 2020 15:57)

    Ich weiß nicht was Herrn Manfred Sommer bewogen hat diesen Kommentar zu schreiben. Findet er es gut, dass Nazi-Verbrecher in Bergen-Belsen, in ganz Deutschland und Europa auf grausame Weise millionenfachen Völkermord begingen? Menschen vergast haben. Wie steht Herr Sommer zu den Äußerungen des ehemaligen AfD-Fraktionssprechers Wolfgang Lüth vom Februar 2020 über die Möglichkeit des Erschießens oder Vergasens von Migrantinnen und Migranten? Die AfD ist in ihrem Kern eine rechtsradikale Partei. Eine Partei mit Mitgliedern wie Lüth, Höcke, Kalbitz stellt sich selbst ins Abseits. Noch dazu hat die AfD noch immer keine klare Vorstellung bei wesentlichen Dinge wie zum Beispiel bei Fragen der Sozialversicherung. Die AfD kann nur Krawall und hat keine eigenen positiven Beiträge für unseren Staat. Sie gehört in den Mülleimer der Geschichte.