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Gent, die Schöne und die Stolze

Gent, die nächste Etappe unserer Belgienrundfahrt. "Zu viel für nur eine Nacht". Das ist der Slogan im Tourismusportal. Stimmt! Entspannen und Gent genießen. 

Gent entstand aus einer keltischen Ansiedlung am Zusammenfluss von Schelde und Leie. Also bereits ewig her. Im Mittelalter wurde Gent durch den blühenden Tuchhandel zu einer der größten und bedeutendsten Städte Europas. Auch das Flachs- und Leinengewerbe und das von der Stadt erworbene Stapelrecht auf Getreide trugen zum Wohlstand der Stadt bei. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde Gent zu einer der ersten industrialisierten Städte auf dem europäischen Festland. 

Die Stadt mit ihrem Mittelpunkt dem "Botermarkt", war bis etwa 1550 größte Stadt der damaligen Niederlande. Außerhalb Italiens war lediglich Paris noch größer. Gent wird auch „die stolze Stadt“ (de fiere stad) genannt. Die Brügger meinen: „Niemand ist so eigensinnig wie die Genter. Das steckt in ihren Genen“. Die Genter probten gegen Kaiser Karl den Aufstand, gründeten die erste flämische Gewerkschaft. Gent war immer eine nach Autonomie strebende, rebellische Stadt. Die Bürger fochten jahrhundertelang gegen ihre jeweiligen Fürsten, um ihre Privilegien oder Freiheiten zu bewahren oder zu vergrößern. Der Genter Belfried ist das stolzeste Symbol der Unabhängigkeit der Stadt. Im Spätmittelalter demonstrierte der alle Bauwerke der Stadt überragende Turm die Macht des selbstbewussten reichen Bürgertums und diente als Brandwache. Ein Belfried ist mindestens so groß wie der Kirchturm, wenn nicht noch größer. Der Belfried von Gent und andere Bauwerke sind UNESCO-Weltkulturerbe. Ein feuriger Drache, stolzes Symbol und Maskottchen von Gent, wacht auf der Turmspitze über seine Stadt. https://de.wikipedia.org/wiki/Belfried

 

Die St.-Bavo-Kathedrale haben wir nur von außen gesehen. Frauchen will mich ja nicht irgendwo anketten. Für Kunstliebhaber ist der Besuch ja fast ein Muss. Sie sollen beim Anblick der vielen Kunstschätze nur noch staunen. Das herausragende ist der weltberühmte "Gender Altar mit dem Lamm Gottes". Müsst ihr im Internet suchen.

 

Ein Großteil der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bausubstanz ist erhalten. Gent zählt mehr als 9.800 ! registrierte, kulturhistorisch wertvolle Gebäude. Die meisten sind gleichzeitig auch denkmalgeschützt. Dabei konkurriert die Stadt mit dem touristisch bekannteren Brügge. Besonders sehenswert soll Gent bei Nacht sein. Die ganze Innenstadt ist mit einem ausgeklügelten Illuminationskonzept mit passiver Beleuchtung illuminiert. Dafür wurde Gent bereits mehrfach prämiert. Wir haben es leider nicht gesehen. Gewitterkrummeln und erste dicke Regentropfen haben uns vertrieben. Schnell zurück auf den Campingplatz.

Uns hat Gent spontan gefallen. Wo leben? Antwerpen oder Gent? Gent! Hier trifft alles zusammen. Genter Bürger, Studenten und Touristen mixen einen Cocktail aus entspannter Lebensfreude. 

 https://visit.gent.be/de/home

WoMo-Stellplatz, Campingplatz in Gent

Wir sind auf dem Campingplatz Blaarmeersen am Stadtrand. Es gibt auch keine Alternative. Ein Naherholungsgebiet der Stadt Gent. Baden, klettern, surfen oder einfach nur am Wasser abhängen. Ein schöner Platz. Kleine "Stellplatzinseln" mit maximal 10 Stellplätzen und zwischen jedem Stellplatz kleine Hecken als Sichtschutz. Restaurant und kleiner Supermarkt. Mit Öffis vor dem Platz. Mit unserer Rosi in maximal 20 Minuten in der Altstadt. Die Stadt Gent will übrigens wie bereits Antwerpen ab 2020 eine Umweltzone (LEZ) einrichten.

ttps://stad.gent/blaarmeersen

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