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Wenn ich den See seh ...

Hafeneinfahrt Lindau (Quelle pixabay)
Hafeneinfahrt Lindau (Quelle pixabay)

Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr.

Ein Zitat unbekannten Ursprungs. Eine Liebeserklärung an diesen See. Wir sind am Bodensee, dem Schwäbischen Meer, dem Lake Constance. Auf dem Weg zur Schwäbischen Alb machen wir einen Schlenker am Schwäbischen Meer entlang. Immer wieder einen Besuch wert. Nachstehend unsere Stationen am See. Unser Filou hat uns übrigens gut hierher gebracht. Er lief einwandfrei. Wir haben ein gutes Gefühl!


Lindau, der bayrische Zipfel am See

Lindau die Inselstadt. Der Name Lindau bedeutet “Insel, auf der Lindenbäume wachsen” und ist urkundlich bereits seit 882 belegt. Daran erinnern bis heute die seit dem 13. Jahrhundert nachweisbaren Stadtwappen und -siegel. Diese zeigen einen Lindenbaum bzw. ein Lindenblatt. Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Lindau ist die Hafeneinfahrt: Das Ensemble aus Bayerischem Löwen und Leuchtturm ist das Wahrzeichen der Stadt. Der südlichste Leuchtturm Deutschlands :- )) Eine schöne Altstadt mit verwinkelten Gassen und mittelalterlichen Bauten. Ein bayrisches Idyll am Schwäbischen Meer.

 Infos: www.lindau.de/


Das entspannte Überlingen

Überlingen wurde erstmals um 770 als “Iburinga” urkundlich erwähnt. Die Stadt lag verkehrsgünstig am Bodensee. Das führte zu einem Aufstieg Überlingens als blühende Handelsstadt. Ende des 13. Jahrhunderts war Überlingen ein wohlhabendes Getreide- und Weinhandelszentrum und wurde Freie Reichsstadt. Wenn ihr durch die Altstadt schlendert ist dieser Reichtum noch heute sichtbar. Die einstige Stadtbefestigung mit ihren Gräben wurde in einen grünen Gürtel um die Altstadt umgewandelt. Dazu noch die 5 Kilometer lange Seepromenade. Sehr schön hier. Zum gemütlichen Schlendern durch die Altstadt war es jedoch viel zu heiß. Eine strahlende Sonne an einem wolkenlosen Himmel. Noch dazu geht es von der Seepromenade nur noch bergauf, teils recht steil.

 

Infos: www.ueberlingen- bodensee.de


KZ- Außenlager Überlingen-Aufkirch

KZ-Friedhof, Foto von Roland.h.bueb
KZ-Friedhof, Foto von Roland.h.bueb

In Überlingen haben die Nazis noch 1944 ein Konzentrationslager errichtet. Das KZ-Außenlager Überlingen-Aufkirch war ein Außenlager des KZ Dachau und bestand von September 1944 bis April 1945. Bis zu 800 KZ-Häftlinge wurden beim Bau des Goldbacher Stollens eingesetzt. In den Stollen sollten wegen der Luftangriffe Rüstungsbetriebe aus Friedrichshafen verlagert werden. Mindestens 170 Häftlinge wurden von der SS ermordet oder starben an den Lebens- und Arbeitsbedingungen.

 

Ab Februar 1945 wurden 97 Tote im Wald in einem Massengrab verscharrt. Erschossen, verhungert und misshandelt. Vermutlich fehlte Kohle um die Leichen wie bisher im Krematorium  von Konstanz zu verbrennen. Nach Kriegsende befahl die französische Militärregierung die Leichen aus dem Waldstück zu exhumieren. Dies mussten ehemalige Angehörige der Wachmannschaft machen. Die Leichen wurden dann am Landungsplatz in Überlingen zur Mahnung in Holzsärgen aufgebahrt. Im April 1946 wurden sie auf dem neu geschaffenen KZ-Friedhof Birnau beigesetzt. Im Oktober 1992 wurde der Friedhof geschändet. Alle Grabsteine wurden umgeworfen und ein Denkmal mit Hakenkreuzen beschmiert. Die verblendeten Idioten/Neo-Nazis wurden gefasst und verurteilt. Was geht in deren Gehirnen vor sich?

 

Infos: https://de.m.wikipedia.org/wiki/KZ-Au%C3%9Fenlager_%C3%9Cberlingen-Aufkirch

und https://de.m.wikipedia.org/wiki/Goldbacher_Stollen


Die Corona- Pandemie und der Bodensee

Viele Menschen machen wegen der Corona-Pandemie Urlaub zuhause. Camping ist ganz groß angesagt. Nicht nur an Nord- und Ostsee. Der Bodensee ist sinnbildlich wegen Überfüllung geschlossen. Alle Campingplätze sind ausgebucht. Wir haben es versucht, keine Chance. Auch ein  Wohnmobilstellplatz ist fast nicht zu bekommen. In Lindau gab es vor dem Campingplatz noch einen freien Stellplatz. Ein Schotterplatz ohne Strom "eingerahmt" von der Bahnlinie und der Straße. 15 Euro wollte Frauchen dafür nicht ausgeben. Wir haben dann auf einem Ausweichstellplatz der Stadt noch eine Lücke für unseren Filou gefunden. Eigentlich nur Parkplätze an der Straße. Dafür mit Schatten und direkt am Bodensee. Eine Nacht für 7,50 Euro war dafür in Ordnung. In Überlingen haben wir eine Stellplatz im "Reisemobilhafen" erwischt. Bis auf Duschen (Luxusproblem) war alles da. Und den Berg runter bzw. rauf gibt es für Gäste kostenlose Fahrten im Stadtbus. Da haben wir die 16 Euro gerne gezahlt. 

Und wo sind die Menschen, was treiben sie? Viele, sehr viele tummeln sich in Lindau auf der Insel. Der Touristenmagnet. Am Hafen waren der Biergarten und alle Lokale mit Terrassen besetzt. Für eine Fahrt mit einem Ausflugsboot standen die Menschen dichtgedrängt in der Warteschlange um an Bord zu kommen. Wie die an Bord Abstand halten wollten? Ein Rätsel. Wir fühlten uns absolut unwohl. Ich konnte regelrecht spüren wie das Virus grinsend von einem zum anderen hüpfte. Leichte Beute, gruselig. Nur in den kleineren Seitengassen war es entspannter. Entspannter war es auch in Überlingen. Hier gibt es eine lange und breite Seepromenade. Die Menschen können sich daher besser verteilen, sich besser aus dem Weg gehen. 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Ilona Senf (Samstag, 29 August 2020 09:27)

    Wir waren erst am Bodensee mit Ayla,kommt mir alles bekannt vor. Ayla ist ein Jack Russel Mix,eine tolles Tier die uns sehr viel Freude macht.