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Rothenburg ob der Tauber - die Zeitmaschine

Wir machen eine kleine Rundfahrt durch das Mittelalter. Unser Start ist die ehemalige Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber. Die Stadtväter (und Mütter) bezeichnen ihre Stadt auch als Zeitmaschine. Ein wunderbar passender Begriff. Wären nicht die vielen Touristen inkl. der vielen Asiaten (ich vermute Chinesen) könnten wir uns ins Mittelalter zurückversetzt fühlen. 

Nach dem dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) versank die Stadt in eine Art Dornröschenschlaf. Die Entwicklung stand still und die Stadt verlor an Bedeutung. Das ist der Grund warum sich die alte Bausubstanz in einem dermaßen gut erhaltenen Zustand befindet. Pures Mittelalter mit vielen Gässchen, Türmen und von Fachwerkhäusern umstandenen Plätzen. Die Altstadt wirkt immer noch sehr ursprünglich. Es gibt praktisch keine modernistischen Brüche. Dazu die begehbare Stadtbefestigung mit ihren Stadttoren. Als Zugabe dann noch die weitgehend unverbaute, ursprüngliche Landschaft des Taubertals. Aus diesem Grund wurde die Stadt zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Sie gilt im Ausland als Prototyp einer mittelalterlichen deutschen Stadt. Insbesondere bei asiatische Besucher steht Rothenburg bei Reisen durch unser schönes Europa auf der „must-see-Liste“ ganz weit oben. In Rothenburg könntet ihr bei einem Studium der mehrsprachigen Speisekarten nicht nur Englisch sondern auch Chinesisch und Russisch lernen.

Zudem ist Rothenburg für mehrere bedeutende Museen bekannt, etwa das Kriminalmuseum, das Reichsstadtmuseum, das Handwerkerhaus und das Weihnachtsmuseum von Käthe Wohlfahrt. Zu den bekannten Veranstaltungen der Stadt gehören die Aufführung der Meistertrunk (anerkanntes immaterielles UNESCO-Kulturerbe seit 2016), die Reichsstadttage, der Weihnachtsmarkt und das Taubertal Openair-Festival mit über 40.000 Tausend Besuchern. Wacken im Taubertal :- ))

 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rothenburg_ob_der_Tauber und 

https://www.rothenburg.de/tourismus/sehenswertes/kurze-stadtgeschichte/ und 

http://www.rothenburg-unterm-hakenkreuz.de

Einen Rundgang über die alte Stadtmauer kann ich euch empfehlen. Die  Stadtmauer, der Wehrgang ist überdacht und führt bis auf ganz wenige Unterbrechungen um die komplette Altstadt. Dabei gibt's schöne und andersartige Ausblicke auf die Altstadt. Geht lieber früh los, bevor es wie heute heiß wird oder die geführten Touristenströme kommen. Der Wehrgang ist durchaus schmal und hin und wieder gibt's Treppen. Übrigens sind im Wehrgang Hinweistafeln für die weltweiten Spender zum Erhalt der Altstadt angebracht.

WoMo-Stellplatz

Rothenburg hat einige WoMo-Stellplätze. Wir sind jedoch auf dem Campingplatz Tauberromantik (www.camping-tauberromantik.de) in Detwang direkt an der Tauber. Ein schöner Platz mit viel Grün. Tagsüber sind allerdings die Geräusche der vorbeifahrenden Autos etwas störend. Detwang ist ein kleiner Ort liegt unterhalb von Rothenburg. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad (unserer Rosi) sind es nur zwei Kilometer bis zum Marktplatz von Rothenburg. Wir haben zwei Wege getestet. Das letzte Drittel hat es jeweils in sich. Wie es der Name ja bereits sagt, liegt Rothenburg oberhalb der Tauber. Ich habe ganz schön gehechelt und Frauchen war kurz vor „umfallen“. Egal, sie lebt. Am zweitem Tag ging's dann schon etwas besser. Zurück braucht ihr gute Bremsen!  

Reichsstadt? Wat'n dat?

Unsere Mittelaltertour führt uns durch viele ehemalige Reichsstädte. Aber was ist denn eine Reichsstadt? 

Als Freie Städte und Reichsstädte wurden seit dem 15. Jahrhundert weitgehend autonome Stadtgemeinden des Heiligen Römischen Reiches bezeichnet. Die Reichsstädte unterstanden keinem Reichsfürsten, sondern direkt dem Kaiser. Sie waren also reichsunmittelbar. Aus dem Status der Reichsunmittelbarkeit ergab sich für die Reichsstädte eine Reihe von Freiheiten und Privilegien. Sie waren im Inneren weitgehend autonom und besaßen im Allgemeinen eine eigene Gerichtsbarkeit. Die Reichsstädte hatten aber auch besondere Pflichten gegenüber dem Kaiser. So hatten sie ihre Steuern direkt an ihn abzuführen und auf Verlangen Heerfolge zu leisten. Also yb in fen Krieg.

Ursprünglich wurde zwischen Reichsstädten und den Freien Städten, die sich von einem bischöflichen Stadtregiment im 13. und 14. Jahrhundert befreit hatten, unterschieden. Die Freien Städte waren nicht zur Steuerzahlung an den Kaiser verpflichtet und unterlagen ihm gegenüber nicht dem Gefolgszwang. Zu ihnen gehörten unter anderem Lübeck, Utrecht, Köln, Augsburg, Mainz, Worms, Speyer, Straßburg, Basel und Regensburg. Bei einigen blieb der Bischof jedoch formal weiterhin Stadtoberhaupt. Sie besaßen Selbstverwaltungsrechte und Privilegien, die sie den Reichsstädten de facto gleichstellten. Daher entstand im Laufe der Zeit die volkstümliche Sammelbezeichnung Freie Reichsstadt, obwohl nur wenige Städte gleichzeitig Freie Stadt und Reichsstadt waren. 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Freie_und_Reichsstädte

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