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Coburg, vom Hochadel und Queen Victoria

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Coburg 1056 in einer Schenkungsurkunde der Polenkönigin Richeza an den Erzbischof Anno von Köln. 1331 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer Coburg das Stadtrecht und das Recht der eigenen Gerichtsbarkeit. Das Stadtwappen, das in Gold ein Mohrenhaupt mit goldenem Ohrring zeigt, stellt den Stadtpatron den Heiligen Mauritius dar. 

 

1586 wurde Coburg erstmals Residenz des selbständigen Herzogtums Sachsen-Coburg. In dieser Zeit entstanden in Coburg einige Renaissancebauten. Diese prächtigen Bauten prägen noch heute das Stadtbild. Seit 1826 ist Coburg Residenz von Sachsen-Coburg und Gotha. Wichtig für die Stadtentwicklung war das Jahr 1858 mit dem ersten Eisenbahnanschluss an die Werrabahn. Die Eisenbahnverbindung führte unter anderem dazu, dass in den folgenden 60 Jahren Kaiser, Zaren, Könige und Fürsten oft zum Besuch ihrer Verwandtschaft nach Coburg kamen. Halt etwas aufwendigere Familientreffen. Am 14. November 1918 endete mit dem Rücktritt des Herzogs Carl Eduard die Monarchie. In der ersten freien Volksabstimmung in Deutschland votierten 1919 über 88 Prozent der Wähler gegen den Zusammenschluss des Freistaates Coburg mit dem Land Thüringen. Somit kam Coburg am 1. Juli 1920 zum Freistaat Bayern. Dadurch gehörte Coburg nach dem Zweiten Weltkrieg zur amerikanischen Besatzungszone und nicht wie Thüringen zur sowjetischen Besatzungszone. Der "real existierende Sozialismus" blieb den Coburgern erspart.

 

Coburg hat eine gut erhaltene kleine Altstadt. Diese wird durch noch vorhandene Teile der Stadtmauer mit drei Stadttoren begrenzt. Der Marktplatz mit dem Rathaus ist wirklich prächtig. Die Veste Coburg erhebt sich 170 Meter über der Stadt und gehört zu den größten und am besten erhaltenen Burganlagen Deutschlands. Martin Luther lebte 1530 ein halbes Jahr auf der Veste, weil er am Reichstag in Augsburg wegen der über ihn verhängten Acht (vom Althochdeutschen ahta = Verfolgung) nicht teilnehmen konnte.

 

Die Ehrenburg in der Coburger Innenstadt war Treffpunkt des deutschen Hochadels. Geprägt wurde die einstige Residenz von der Familie des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha. Ihre Heiratspolitik stellte Verbindungen zu fast allen europäischen Herrscherhäusern her. Allen voran: Die Heirat zwischen Queen Victoria und Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha.  

 

Unbedingt erwähnenswert: In Coburg findet seit 1992 jedes Jahr im Juli das größte Samba-Festival außerhalb Brasiliens statt. Mit 200.000 Besucher. Über 80 Sambagruppen mit mehr als 2200 Sambistas aus acht Nationen traten beispielsweise im Juli 2006 auf neun Bühnen in der Innenstadt auf.

 

Wir haben uns heute nur die Altstadt angesehen - mit einer Stadtführerin. Hat sich gelohnt. Das reicht an Programm für einen Tag. Morgen wollen wir noch auf die Veste Coburg. Dann gibt's auch von der Veste noch Fotos. 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Coburg und http://www.coburg-tourist.de/de/

 

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