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Ludwigslust

Ludwigslust lag sozusagen auf unserer Route nach Hause. Da haben wir halt einen Zwischenstopp eingelegt. Ludwigslust ist eine junge Stadt. Ihre Geschichte ist eng mit dem Barockschloss Ludwigslust verknüpft. Erbaut wurde das Schloss durch die Herzöge von Mecklenburg-Schwerin.

 

Christian Ludwig ließ an der Stelle des Orts Klenow von 1731 bis 1735 ein einfaches Jagdschloss in Fachwerk erbauen. 1754 erhielt der Ort Klenow auf Weisung von Herzog Christian Ludwig den Namen „Ludwigslust“. Zwei Jahre später verstarb dieser, und sein Nachfolger, Herzog Friedrich (der Fromme!) begann, Residenz und Hofhaltung aus Schwerin hierher zu verlegen. Es setzte eine rege Bautätigkeit ein. Nach wohldurchdachten Plänen entstand die Hauptresidenz von MecklenburgSchwerin. Nordwestlich des Schlosses entstand schrittweise einer der größten Landschaftsparks Norddeutschlands. Einzigartig in Norddeutschland ist das Ensemble rund um das Barockschloss. Das Schloss Ludwigslust wird häufig auch als „Versailles des Nordens“ bezeichnet, inkl. der darum angelegten Residenzstadt mit den vielen Denkmalbauten. Der Schlosspark wurde als Barockgarten französischer Prägung angelegt und mit Alleen und Springbrunnen verziert. Da in dieser Gegend kaum Wasser für solch einen großen Park zur Verfügung steht, wurde ein 28 km langer Kanal erbaut, der das Wasser für die Wasserspiele und die vor dem Schloss befindlichen Kaskaden heranführt. Alle Wasserspiele des Schlossparkes erhalten den nötigen Druck durch das natürliche Gefälle des Kanals. Der Schlosspark ist wirklich sehr schön. Eine große und weitläufige der Natur nachempfundene Parkanlage. Wenn ich dürfte, könnte ich mich hier richtig austoben. 

Ab 1991wurde der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert und erstrahlt fast wieder im alten Glanz. In Ludwigslust gibt's trotzdem noch viel Arbeit. Liebhaber und Investoren gesucht. Heute, am Freitag um 16:30 war hier nichts los. "Tote Hose". Liegt wahrscheinlich auch am Wetter. Feuchtkalt und windig.  

Ein Rückblick in die deutsche Vergangenheit  

Im Frühjahr 1945 entstand in zwei Kilometern Entfernung vom Stadtzentrum das Konzentrationslager Wöbbelin. Es war ein Außenlager des KZ Hamburg-Neuengamme. Das Lager wurde am 2.Mai 1945 durch amerikanische Truppen befreit. Schockiert von den vorgefundenen Zuständen, ordnete der Divisionskommandant Gavin an, dass Zivilisten der umliegenden Orte das Lager besichtigen müssen. Die auf dem gesamten Lagergelände und in den Baracken liegenden Toten sowie aus Massengräbern exhumierten Leichen sollten auf Befehl der amerikanischen Militärbehörden in Einzelgräbern bestattet werden. Dieses erfolgte am 7. Mai 1945 in Ludwigslust zwischen Schloss und Stadtkirche (200 Opfer), am 8. Mai 1945 in Schwerin (74 Opfer), in Hagenow (144 Opfer) und in Wöbbelin (70 Opfer). In allen Orten musste die Zivilbevölkerung an den öffentlichen Bestattungszeremonien teilnehmen. Angeblich hat ja die überwiegende Mehrheit der Deutschen nichts geahnt geschweige denn gewusst?! Da kann ich nur mahnen, wehret den Anfängen. Wer Björn Höcke und seine „rechten Freunde“ in der AfD wählt, zündelt. Die sind doch keine Alternative für verantwortungsvolle Menschen.

Informationen über Ludwigslust: http://ludwigslust.de/kultur-und-tourismus/  https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwigslust

 

WoMo-Stellplatz: http://stadtludwigslust.ks-mecklenburg.de/kultur-und-tourismus/unterkunft-undcamping/  

Der Platz liegt sehr günstig am Schloss und Schlosspark. Noch liegt er im Winterschlaf. Parkscheinautomat ist defekt (nicht schlimm!) und die Entsorgung von Grauwasser und Chemie-WC funktioniert derzeit auch nicht. Nicht ganz so schön. 

 

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