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Chihuahuas erobern Trassenheide auf Usedom

Das Ostseebad Trassenheide auf der Insel Usedom gehört statistisch zu den sonnenreichsten Orten in Deutschland. Soviel zur Statistik. Wir haben es leider nicht so gut erwischt. Egal. Wir sind hier zu einem Chihuahua-Treffen angereist. Frauchen meinte, ich sollte einmal viele meiner Verwandten treffen. Schauen ob mir so viel Trubel gefällt und ich Freude daran habe. Meine Vorfahren kommen ja (wahrscheinlich) aus Mexiko. Da geht’s schon einmal quirlig und laut zu. Latinos halt. Ich bin da doch viel ruhiger. Zuviel Stress mit der wilden Verwandschaft.

 

Nun zu Trassenheide, dem „Hammelstall“ an der Ostsee. Der Ort Trassenheide wurde erstmals 1782 urkundlich erwähnt. Um Schafherden vor einer plötzlichen Überflutung durch die Ostsee zu schützen, wurde ein großer Schafstall errichtet. Dieser gab dem Ort vorerst seinen Namen - „Hammelstall“. Im Dezember 1823 verfügte das königliche Finanzministerium die Gründung der Hering- und Fischerkolonie „Hammelstall“. 13 Fischer siedelten „in einer öden abgelegenen Strandgegend“. Der Heringsfang fiel in den ersten Jahren gut aus und bescherte der Kolonie einen raschen Aufschwung. Dann folgten Jahre mit immer schlechteren Fangerträge. Die Fischer versuchten nunmehr ihren Lebensunterhalt durch Vermietung an Sommer- und Feriengäste aufzubessern. 1908 erhielt die Kolonie auf Antrag den Namen „Trassenheide“. Er geht zurück auf die nahegelegene Försterei „Trassenmoor“. 1903 kamen bereits erste Badegäste. Der Name Trassenheide war für den Tourismus natürlich besser als „Hammelstall“. Im August 1943 wurde Trassenheide von einem Bombenangriff, der Peenemünde galt, stark zerstört. Die von den Nazis errichtete Heeresversuchsstation in Peenemünde liegt ganz in der Nähe. Hier arbeiteten bis zu 12.000 Menschen gleichzeitig an neuartigen Waffensystemen. So dem weltweit ersten Marschflugkörper und der ersten funktionierenden Großrakete. Beide wurden als Terrorwaffen gegen die Zivilbevölkerung konzipiert, größtenteils von Zwangsarbeitern gefertigt und gelangten ab 1944 als „Vergeltungswaffen“ zum Einsatz. Erst 1947 begann wieder der Badebetrieb. Mit dem Rückgang von Fischerei und Landwirtschaft gewann der Tourismus immer mehr an Bedeutung. Auch zu Zeiten der DDR. Das ist heute noch so. Der Ort lebt wie viele andere hier vom Tourismus. Landschaftlich schön gelegen mit einem sehr schönen Sandstrand. Wir sind auf dem Naturcampingplatz „Ostseeblick“ Idyllisch unmittelbar hinter den Dünen im Kiefernwald von Trassenheide. Wirklich sehr schön! Im Sommer kann der Strand wegen Überfüllung schon einmal geschlossen werden.  Ein kleiner Scherz?

 

Informationen zu Trassenheide: http://trassenheide.de/ http://trassenheide.de/trassenheide/campingplatz

 

 

Heute sind wir nach Binz gefahren. Nur für eine Nacht, morgen wollen wir nach Stralsund. 

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